Fahrzeugumbau Tips & Tricks zum Umbau auf UNI-Schleifer



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ca. 3 Std.
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(zusätzliche)
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klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Umbau eines Porsche C6 von Fly auf 132 Universal
Autor: Bernhard Peyers

Vorwort:
An dieser Stelle recht herzlichen Dank an Bernhard Peyers, der uns mit diesem Beitrag wieder einmal unterstützt. Er hat uns einen nahezu perfekt vorbereiteten Artikel inklusive sehr anschaulicher Fotos für die Veröffentlichung gegeben. Alle Rechte liegen selbstverständlich bei ihm.

Einführung:
Anleitungen zum Umbau von Fremdfahrzeugen auf das Carrera – Universal - 132 – System gibt es ja sicher schon genug. Für mich war es aber ein persönliches Anliegen, einen Carrera Porsche C6 auf das oben genannte System umzubauen. Zum Ersten hatte ich vor 30 Jahren das Modell zusammen mit einem Ferrari Dino mal in meiner Startpackung und war von den Fahreigenschaften beider Modelle gar nicht überzeugt. Zum Zweiten gefällt mir das Modell immer noch und die Fly- Fahrzeuge überzeugen mittlerweile mit Detailtreue und guten Fahreigenschaften.
Nach Anhörung einiger Umbau - Experten wurde ich zuerst etwas skeptisch, einen C6 um zu bauen. Hier kamen Aussagen wie: Das Modell ist schwierig weil vorne zu flach, normale Schleifer passen da nicht rein, es muss extrem gekürzt werden usw.


Vorbereitung:
Im Folgenden nun Ausführungen zum U-Profil zur Aufnahme für den Schwingarm. Ist sicher nichts neues, hab aber noch nichts darüber lesen können !?
klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Als erstes hab ich ein U-Profil für den Schwingarm gesucht. Hier wurde ich bei OBI fündig, allerdings hatte dieses Profil innen zwei Stege und dadurch eine Höhe von 10mm. Ich hab die Stege ausgefräst und die Höhe auf 7mm reduziert.
klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Eine weitere Möglichkeit war, ein Vierkantrohr zu teilen um so ein passendes Profil zu bekommen. Dies war mittels einer einfachen Säge möglich und so konnte ich auf das aufwändige Fräsen verzichten und hatte eine optimale Aufnahme (20mm lang) für den Schwingarm.
klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Wie man sieht, ist die Passgenauigkeit optimal. OK, ich hab schon Anleitungen gelesen da wurde auf das U-Profil komplett verzichtet. Geht aber zu Lasten der Fahrstabilität.

Weitere Vorbereitungen betreffen die Kürzung des gesamten Schleifers um einen Einbau bei der flachen Front eines C6 überhaupt möglich zu machen.
Zuerst kam die Mittelschraube dran. Hierzu werden Messing Sechskantschrauben M3 x 10 verwendet. Der Kopf wurde auf ca. 1mm reduziert und das Gewindeende bekam einen Zapfen in Form des Kontaktstiftes angedreht.
In Bild 1 sieht man das fertige Teil im Vergleich zum Stift und Schraube.
Vorteil: Reduzierte Kontaktfehler, die Bauhöhe verringert sich. Es empfiehlt sich, in das Mittelteil ein M3 Gewinde einzuschneiden, geht aber auch ohne.
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Als nächstes war die obere Scheibe an der Reihe. Diese hat den Durchmesser der Original-Scheibe aber unten einen Absatz mit 6mm Durchmesser zur Aufnahme der Feder. Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass diese Scheibe ein M3 Gewinde erhalten hat. Jetzt kann man Scheibe und Schraube verschrauben, hier ist auch ein Verlöten möglich. klicken um das Bild vergrössert zu erhalten
Das Röhrchen vom Mittelteil wird um ca. 4mm gekürzt werden. Entsprechend wird dann auch die Mittelfeder für den späteren Gebrauch um ca. ein Drittel beschnitten. Somit reduziert sich die gesamte Bauhöhe des Schleifers erheblich. klicken um das Bild vergrössert zu erhalten
Eine weitere Maßnahme betrifft den Schwingarm. Hier wird der obere Rand Plan gefeilt. Dann mal das Schleifergehäuse reinhalten und auch hier so weit kürzen das auch noch der Schleiferisolierring plan einliegt. Beim Feilen aber auf die zwei Haltestifte für die Kontaktscheibe achten! Wie man sieht, geht’s mit einfachen Mitteln zum Superschleifer. Auch hier sind Maßangaben nicht nötig, jeder Schleifer wird individuell bearbeitet und zusammen gebaut.
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klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Und noch am Rande bemerkt: Auch bei einer normalen Schleiferschraube kann man den Kopf reduzieren. Den Schlitz eventuell nachsägen.
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Der Zusammenbau der Teile (Bild 4) kann jetzt wie gewohnt erfolgen.
Aufmerksame Leser werden es bemerkt haben: Als Folge der Kürzung konnte auf die obere Distanzhülse nach dem Isolierring verzichtet werden.
Die obere Feder unter der Mittelschraube wird halbiert da sich ja hier die Aufnahmehöhe reduziert hat. Hier könnte man die Feder an die Scheibe löten und Schraube, Scheibe und Feder bilden eine Einheit. Auch besteht die Möglichkeit, die Mittelfeder unten an die Schraube zu löten. Ein Federwechsel ist aber immer etwas mühsam wenn der Federfresserteufel mehrfach zuschlägt.
klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Von Vorteil für die Montage ist es wenn man seinen Steckschlüssel unten abdreht oder plan schleift. Diese Stecker sind in der Regel innen abgerundet und greifen bei einer Kopfhöhe von 1mm nicht mehr.
Ich gebe hier bewusst keine Maße an da in der Regel ja die Originalteile vorhanden sind. Der Schraubkopf und die Scheibe mit Ansatz haben jeweils eine Höhe von ca. 1mm. Da bleibt es dem Geschick des Bastlers überlassen ob er auf unter einen Millimeter reduzieren will oder kann. Wenn man keine Drehe hat bleibt die Herstellung solcher „Einzelstücke“ sowieso nur wenigen vorbehalten.
Zusammenbau
Im folgenden geht es jetzt um den Einbau der oben genannten Komponenten.
Hierzu wird das Fahrzeug komplett zerlegt und das U-Profil an die entsprechende Stelle platziert, die Umrisse werden markiert. Richtmaß sollte der Drehpunkt vom Original – Schleifer sein.

Jetzt erfolgt der Ausschnitt mit einer Laubsäge, einem Cutter-Messer oder mittels einer Trennscheibe. Bei Verwendung einer Trennscheibe ( Proxxon / Dremel) wird der Kunststoff geschmolzen und man kann die Linie nicht mehr genau erkennen. Man muss also mehrfach ansetzen. Bei dieser Aktion geht allerdings der Befestigungspunkt zur Bodenplatte der Box verlustig. Mit einem neuen Loch von 4,5mm ist ein Anschrauben wieder möglich. Am U-Profil kann jetzt die Aussparung für die Vorderachse angebracht werden.


Die folgenden Bilder zeigen die erfolgreiche Operation.
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Als nächstes wird das Profil mit einem 2K-Kleber fixiert. Sehr gut geeignet ist dafür Pattex Stabilit Express. Ist natürlich der teuerste Kleber aber der hält alles. Die Klebestellen am Profil (Eloxalschicht muss runter) und Bodenplatte sollten aufgeraut werden Hierbei ist es ratsam, die Bohrungen im U-Profil für die Achse des Schwingarms nicht zu verkleben. Vorher Kinderknete rein und es geht.

Hier die Ansichten vom erfolgreichen Einbau. Die Bodenplatte bekam zur Montage der Schwingarmachse eine Kerbe eingefeilt.
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klicken um das Bild vergrössert zu erhalten Damit das Unterteil auch in die Karosserie passt sollte man dem Fahrer die Beine amputieren. Eines würde reichen aber wenn man schon dabei ist ..........

Im gekennzeichneten Bereich muss eventuell Material abgetragen werden damit der Schleifer nicht anstoßen kann.
Hier noch mal die Gesamtansicht meiner umgebauten Porsche C6. Wie man auf dem rechten Bild sehen kann, liegen die Vorderräder auf der Bahn und laufen leicht mit. Den Gestreiften konnte ich schon fahren, geht ab wie Zäpfchen!
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Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag (so neu ist dass ja alles nicht) den einen oder anderen Umbauer anstiften konnte, es endlich mal zu wagen. Es sind übrigens meine ersten Umbauten. Natürlich gibt es schwierigere Sachen wenn z.B. Beleuchtung eingebaut oder der Motor vorne platziert ist. Wie man sieht gibt es noch genug Herausforderungen. Und unser allseits bekannter Umbau-Guru Tscho musste sicher auch mal anfangen *grins*.

Sollten zu diesem Thema noch Fragen anstehen bin ich gerne bereit zu helfen. Leider ist es mir zeitlich nicht möglich Teile zu fertigen, bzw. umzubauen.

bernhard-peyers@t-online.de

www.pipo2000.de


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