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Regler, Drücker, Controller |
Tipps
& Tricks rund um die Stromversorgung |
Vorab vielen Dank an Peter Mohr, der uns diesen Gastbeitrag zur Verfügung gestellt hat !
Hinweis:
Dieser Beitrag ist nicht auf unserer aktuellen Carrera4Fun-HomeEdition-CD-ROM enthalten !
Zwei Bauformen spalten die Slotter machmal in zwei Fraktionen. Die
Daumendrücker
und die Pistolenregler. Von beiden Reglertypen gibt es reichlich Auswahl. Während
die serienmäßigen Handregler aus den Bahnpackungen meist einfacher
Bauart sind, gibt es im Zubehör Handregler von Drittanbietern (z.B.: Parma) bei
denen sich der Widerstand tauschen und andere Verschleißteile ersetzen lassen.
Sogar Pistolenregler mit Kühlblech sind auf Clubbahnen keine Seltenheit.
Ob die Reflexe von Daumen oder Zeigefinger das Rennauto schneller um den Kurs
bewegen, ist strittig. Ausser den o.g. mechanischen, gibt es neuerdings auch elektronische Handregler. Diese elektronischen Drücker werden
aber bei Rennveranstaltungen z.Z. nicht gerne gesehen.
Anmerkung: Folgende
Aussagen beziehen sich ausschließlich auf so genannte mechanische Regler mit dynamischer Bremse.
Funktion,
und innerer Aufbau
der Handregler: |
Schaltpläne: Die Schaltpläne verdeutlichen den Aufbau
und die Funktion von Daumendrücker und Pistolenregler gleichermaßen.
Der Unterschied liegt in der mechanischen Anordnung des Widerstandes. In beiden Zeichnungen ist nebenbei die
simple Verdrahtung einer Anschlußbox zu erkennen. Die Pläne bilden natürlich
nur die Schaltung für eine Spur ab.
Daumen-Drücker: Das Hauptbauteil ist der Widerstandsdraht welcher aus Platzgründen auf einem Isolator aufgewickelt
ist. Wobei die runde keramische Bauform die bessere ist. An dieser
Wicklung sind scheinbar zwei Kabel gelötet. In Wirklichkeit
ist aber nur das untere Kabel (1. Kabel) mit dem Widerstandsdraht
verbunden! Der obere Kontakt, den die Reglerzunge (2. Kabel) im
losgelassenen Zustand berührt, ist nämlich nicht
das Ende der Spule, sondern der Bremskontakt (3. Kabel). Im Schaltplan ist die Trennung deutlich zu erkennen.
Bei durchgedrücktem Regler berührt die Reglerzunge den
Anfang des Widerstandsdrahtes (keiner bis geringer Widerstand =
Vollgas). Wenn die Reglerzunge durch leichte Berührung, unterhalb
des Bremskontaktes, die ersten Wicklungen des Widerstandes streift, so erhält das Slotcar durch den hohen Widerstand nur eine geringe Spannung. Die Feder an
der Schleiferstange zieht die Reglerzunge automatisch wieder zurück.
Pistolen-Regler: Der mechanische Aufbau der pistolenförmigen
Regler ist zwar anders, aber die elektrische Funtionsweise ist gleich
der Daumendrücker. Durch die andere Bauform der Pistolenregler
bietet sich mehr Raum und Möglichkeit zur Kühlung des
Leistungswiderstandes im Inneren. Der Vergleich der Schaltpläne
beweist es. Die meisten Hobby-Rennfahrer und Fahrerinnen bevorzugen
diese Reglerform.
Allgemein: Bei hochwertigen und leistungsstarken Handreglern sind
die beiden Anschlagpunkte (Vollgas- und Brems-Kontakt) auf dem Keramikkörper
besonders groß ausgelegt. |
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Dynamische
Bremse (das
3. Kabel am Regler): |
Die meisten Drücker
haben drei
Kabel. Lassen Sie sich
nicht von der Anzahl der Kontakte am Stecker täuschen! Öffnen
Sie ggf. das Reglergehäuse. Obwohl man nur zwei Kabel zum Unterbrechen
bzw. Regeln des Stromflusses benötigt, erfüllt das 3.
Kabel die Möglichkeit der Motorbremse. Wenn ein Elektro-Motor
sich drehen soll, so braucht er Strom. Wenn ein solcher Motor aber
gedreht wird, so wird er zum Dynamo und erzeugt Strom. Wenn ein Slotcar ausrollt,
dann erzeugt es Strom. Über das 3. Kabel des Reglers wird der
erzeugte Strom des Motors in Ruhestellung (0-Stellung) des Reglers
schadlos kurzgeschlossen. Das Auto wird also dynamisch gebremst
und rollt kürzer als ohne Bremse. Den Unterschied kann man
z.B. durch experimentelles trennen und verbinden des Brems-Kabels
am oder im Regler feststellen. |
Regler- Widerstände: |
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Ohm-Zahl
(Widerstandswert): |
Grundsätzlich besteht
ein mechanischer Regler aus einem verstellbaren Widerstand. Der Widerstandswert eines elektrischen Widerstandes
wird in Ohm angegeben. Je höher der Zahlenwert,
umso höher auch der Widerstand. Bei Rennbahnreglern kennzeichnet
die Ohm-Zahl den maximalsten Widerstandswert. Selten ist der Ohm-Wert
auf dem Regler gekennzeichnet; Außer man hat den Drücker
selber beschriftet.
Messen kann man diesen Wert mittels eines Ohm-Messgerätes
(ab 6 Euro) zwischen dem Anfang (Vollgaspunkt) und dem Ende (wo
die Reglerzunge die erste Berührung an der Widerstandswicklung
hat) des Reglerwiderstandes.
Sowie die Regler einer Rennbahngrundpackung
vom jeweiligen Hersteller für die beiliegenden Autos ausgelegt
werden, so kann und sollte man sich selber Gedanken über die
optimale Wahl der Regler machen. Den richtigen Ohm-Wert des Drückers
zu finden, ist mit entscheident für den Fahrspaß und
der Jagd nach dem Rundenrekord. Die Ohm-Zahl hängt von Motor, Getriebe (Übersetzungsverhältnis),
Fahrzeuggewicht und der jeweiligen Bahn ab. Grundsätzlich gibt
es Regler mit Widerstandswerten zwischen 3 und ca. 120 Ohm, je nach
Hersteller und Maßstab.
Faustformel: Kleiner Maßstab (z.B. H0) großer Widerstands(Ohm)-Wert;
Großer Maßstab (z.B. 1:24) kleine Ohm-Zahl. Je kleiner
der Widerstand, desto kürzer ist das Ansprechverhalten.
Der Heimbahnfahrer mit 1:32 Slotcars von Carrera, Ninco,
Fly, Scalextric, SCX, usw. ist mit einem Regler-Widerstand von
25 bis 45 Ohm gut bedient. |
Farbschema
(Farben der Anschlußkabel u. Stecker): |
Wenn man Rennbahn-Regler und deren
Stecker das erste Mal öffnet, so ist zu erkennen das jeder
Hersteller eigene Kabelfarben zur Verdrahtung verwendet. Aber: Wenn der Regler durch eine Reparatur ein neues Kabel
erhalten hat, so muss man sich in die Funktion eines jeden Kabels
reindenken und sich nicht auf die nun folgende Farbtabelle
verlassen! |
Farbtabelle für Stecker und Kabel: |
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Stecker |
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Kabel |
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Funktion |
Deutsche Belegung |
Internationale Belegung |
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Parma |
Carrera alt |
Carrera neu |
MMRC |
Ninco |
Gas: |
GELB |
SCHWARZ |
|
SCHWARZ |
BLAU |
SCHWARZ |
GELB/ |
GRÜN |
GRÜN |
Bremse: |
SCHWARZ |
ROT |
|
ROT |
ROT |
ROT |
BRAUN |
WEISS |
Trafo: |
ROT |
WEISS |
|
WEISS |
SCHWARZ |
BLAU |
BLAU |
GRAU |
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Vorsicht
an fremden Bahnen: |
Am häufigsten in Renncentern
und Mietbahnen, ist weltweit die "Internationale-Belegung". In Deutschland jedoch meistens die "Deutsche-Belegung". Also - an fremden Bahnen sich immer vorher
informieren wie die Bahn verschaltet ist! Vertauscht man das Kabel
für die Bremse, so kann bei losgelassenem Regler ein Kurzschluß
ein Kräftemessen zwischen Netzteil(Trafo) und Regler hervorrufen!
Meistens raucht der Regler ab ;-(.
Tipp: Beschriftet eure Kabelstecker z.B. mit ("Gas", "Bremse" und "Trafo")! |
Steckertypen
(Vielfalt der Hersteller): |
Alle Hersteller von
Autorennbahnen liefern auch passende Regler dazu. Um den Käufer
einer Rennbahn an sich zu binden, haben alle Slotcat-Hersteller
eigene Steckersysteme zwischen Regler und Schiene. Form, Farbe
und Belegung sind sogar bei selbigem Hersteller unterschiedlich.
Unser Rat: Wer Club-Charakter oder professionelle Rennbahntechnik
auch privat einführen möchte, sollte die herstellerspezifischen
Stecker gegen verschieden farbige 4mm
Bananenstecker tauschen.
Über eine sg. Bahn-Anschlußbox (siehe Schaltpläne oben), mit entsprechenden 4mm Buchsen, werden die Regler
dann mit der Schiene verbunden. Spätestens wenn ein Grundpackungsregler
einen Kabelbruch erleidet, sollte man den Umbau in Betracht ziehen.
Wichtig: Keine
schwachen (z.B. AURORA-)
Regler (von HO-Bahnen) für
leistungsstarke (z.B. 1:24)
Autos verwenden! |
Leistungsregler: |
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Reparatur-
u. Pflegehinweise
(Hitzestau und Kabelbruch): |
- Der wohl häufigste Reglerdefekt
ist ein Kabelbruch am Stecker oder am Kabeleinlass des
Drückers. Deshalb sollte man das Knicken des Kabels, im
Bereich seiner beiden Enden, vermeiden!
- Auch das Vertauschen des Bremskabels mit einem der anderen beiden Kabel, kann die Zerstörung
durch Kurzschluss des Reglers oder des Netzteiles zur Folge
haben!
- Alte oder defekte Kabel sollten
nie gegen welche mit geringerem Querschnitt getauscht werden!
Ein zu geringer Querschnitt stellt einen Widerstand dar. Also Hitze
am Regler statt Geschwindigkeit im Schlitz der Bahn.
- Im Gehäuse angebrachte
Lüftungsschlitze nicht verschließen oder unnötig
mit der Hand abdecken (Hitzestau).
- Werfe nicht den Regler nach
einem verlorenen Rennen hin, denn gute Regler sind teuer!
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FAQ: |
Hilfe bei der Fehlersuche |
Frage: Warum fährt das Slotcar bei der
geringsten Fingerbewegung am Drücker sofort und rasant (fast mit Höchstgeschwindigkeit)
los? Langsames Fahren ist nicht möglich.?
Antwort:
Der Regler passt nicht zum Auto. Der Ohm-Wert des Drückers ist zu gering.
Frage: Warum fährt das Auto erst los, wenn der Regler schon fast bis
zum Anschlag gedrückt wird?
Antwort:
Der Drücker passt nicht zum Slotcar. Der Ohm-Wert des Reglers ist zu hoch.
Frage: Wie finde ich den optimalen Regler für mich?
Antwort:
Der Regler muss nicht nur gut in der Hand liegen, sondern zum jeweiligen Fahrzeug
passen. Am Besten kann man den geeignetsten Regler in einem Slotcar-Renncenter,
auch als Gast, durch probieren mit Leih-Reglern ermitteln.
Frage: Der Regler verursacht Fahrunterbrechungen bzw. Aussetzer?
Antwort:
In den meisten Fällen liegt ein Kabelbruch an einem Ende des Reglerkabels
vor. Durch geziehltes Bewegen des Kabelsegmentes bei Betrieb kann die schadhafte
Stelle lokalisiert werden. Bei häufigem Gebrauch des Drückers kann
aber auch Verschleiß oder Verschmutzung am Regler-Widerstand und Zunge
die Ursache sein.
Frage: Die Drückerstange / Fingerhebel wird gar nicht oder nur langsam
zurück gezogen?
Antwort: Die Rückholfeder im Inneren des Handreglers ist gebrochen, ausgehangen
oder muss gespannt werden.
Frage: Warum fliegt mein Auto manchmal von der Piste ab, wenn mein Gegner
seinen Handregler losläst?
Antwort: Das liegt nicht an den Handreglern, sondern daran das keine getrennte
Stromversorgung vorherrscht.